Bewegungstherapie, manuelle Therapie und mehr
Physiotherapeutische Behandlung von Rückenschmerzen
Bei Rückenschmerzen hat sich die Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen bewährt. So spielen gerade bei verspannungsbedingten Rückenschmerzen neben schmerzlindernden, entzündungshemmenden Präparaten verschiedene physiotherapeutische Therapiebausteine eine wichtige Rolle. Grundsätzlich gilt das Motto: Sanfte Bewegung ist meist besser als „Ruhigstellung“.
Raus aus der Schonhaltung, rein in die Bewegung
Früher verordneten Ärzte bei Rückenschmerzen häufig Schonung oder gar Bettruhe. Doch gerade, wenn Rückenschmerzen auf muskuläre Verspannungen zurückzuführen sind, kann so ein echter Teufelskreis entstehen. Denn durch die Schonhaltung verspannt die Muskulatur noch mehr – die Rückenschmerzen verstärken sich. Umso wichtiger ist ein sanftes, den Rückenschmerzen angepasstes Bewegungskonzept, das die Durchblutung fördert und Verspannungen löst.
Die Linderung der akuten Beschwerden ist meist die Grundvoraussetzung, um Bewegung bei Rückenschmerzen überhaupt erst wieder möglich zu machen. Geeignet sind rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke z. B. mit Diclofenac, die den Schmerz an der Wurzel packen. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Mittel gegen Rückenschmerzen.
Physiotherapie bei Rückenschmerzen: Bausteine
Zu den derzeit bei Rückenschmerzen angewandten Behandlungsbausteinen zählen sowohl aktive als auch passive Ansätze. Aktive Ansätze zur Behandlung von Rückenschmerzen:
- Krankengymnastik und anschließendes Bewegungstraining zur Vorbeugung neuer Rückenschmerzen
- Entspannungsverfahren wie z. B. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
Passive Ansätze zur Behandlung von Rückenschmerzen:
- Manuelle Therapie (Spezielle Handgrifftechniken)
- Massagen (z. B. zur Lockerung von Verspannungen)
- Packungen (z.B. Moorpackung)
Welche Anwendungen und Therapien im individuellen Fall in Frage kommen, gilt es mit dem Physiotherapeuten zu klären.
Die Akupunktur kann bei Rückenschmerzen gute Erfolge erzielen. Gegebenenfalls kommt dieser alternative Ansatz als ergänzende Maßnahme in Frage.
Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, welche physiotherapeutischen Verfahren übernommen werden. Manche Krankenkassen bieten auch spezielle Kurse z. B. zum Erlernen von Entspannungstechniken an.
Bewegung bei Rückenschmerzen:
Bleiben Sie am Ball
Wenn Sie zu Rückenschmerzen neigen, sollten Sie auch nach der verordneten Krankengymnastik am Ball bleiben und weiter aktiv etwas für einen gesunden Rücken tun.
Denn eine starke Rücken- und Bauchmuskulatur kann das Risiko für neue Rückenprobleme reduzieren. Zusätzlich empfiehlt es sich, Übergewicht abzubauen. Denn jedes Kilo zu viel auf den Rippen belastet auch unsere Wirbelsäule!
Hier finden Sie Ihr individuelles Übungsprogramm bei Rückenschmerzen.
Lesen Sie hier mehr über das Thema Sport bei Rückenschmerzen.
Rückenfreundlicher Alltag
Der Begriff Rückenschule bezeichnet das Erlernen von rückenfreundlichen Bewegungsabläufen im Alltag – insbesondere das richtige Stehen, Heben und Tragen will gelernt sein, wenn man Rückenschmerzen vorbeugen möchten.
Rückenfreundliches Stehen – einfach erklärt
Verharren Sie nicht zu lange in ein und derselben Position, gehen Sie häufiger ein paar Schritte umher.
Wer schwere Lasten anheben oder tragen will, sollte ebenfalls einige Tipps beachten:
- Achten Sie auf einen sicheren Stand und benutzen Sie immer beide Hände zum Anheben oder Tragen schwerer Lasten.
- Zum Auf- oder Anheben eines Gegenstands immer in die Hocke gehen. Dabei den Rücken gerade halten und die Beine leicht nach außen spreizen.
- Tragen Sie den Gegenstand nah am Körper und halten Sie den Rücken dabei aufrecht.
Grundsätzlich gilt: Nehmen Sie auch Unterstützung in Anspruch, wenn Sie merken, dass Sie es alleine nicht schaffen!
Auch beim Sitzen kann man einiges falsch machen – was Sie beachten sollten, lesen Sie hier.
Die besten Tipps für rückenfreundliches Schlafen finden Sie hier.